Nach hinten geneigte Stühle fördern eine Fehlbalance des Körpers und vergrößern so das Risiko von Rückenschmerzen in erheblichem Maße, versichern viele Gesundheitsexperten. Schon heute leiden mehr als 20% unserer Schulkinder an Rückenproblemen, bei den 14- bis 18-Jährigen sind es sogar über 60%.
Die britische Gesellschaft der Lehrer für Alexander-Technik (STAT) hat eine Online-Petition gestartet, um die zuständigen Behörden auf europäischer Ebene (CEN) auf den Handlungsbedarf aufmerksam zu machen: Stühle und Tische in den Schulen sollten höhenverstellbar sein und mit ihrer Form die Kinder und Jugendlichen in einem guten Umgang mit ihrem heranwachsenden Körper unterstützen. Darüber hinaus fordert STAT weitere Forschungen zu dem Thema, wie Schulmöbel Gesundheit, Konzentration und Wohlbefinden der Schulkinder – auch im Hinblick auf eventuelle Spätfolgen – beeinflussen können.
Die Petition zeigte Erfolg: eine aktuelle Regelung des europäischen Standards für Sitzmöbel in Schulen beinhaltet technische Spezifizierungen.
Ein Schulsitzmöbel darf eine nach vorne geneigte Sitzfläche von plus 7% aufweisen. Diese Regelung ist neu. Die nach hinten geneigte Sitzfläche darf nur noch minus 5% (vorher – 10%) betragen.
Zurzeit wird an einer Grundschule in Galaway, Irland eine Studie mit 24 Schülern durchgeführt, die die Auswirkung der Nutzung einer nach vorne geneigten Stuhlfläche von 8% auf das Wohlbefinden und die Lernfähigkeit untersucht. Ergebnisse der Studie werden im Herbst 2016 erwartet.